2019-04-13 featured press

Online Musik Magazin – Im Olymp der Barockmusik

2019-04-13, Online Musik Magazin, by Thomas Molke

Natürlich lässt das Publikum Jaroussky mit dem offiziellen Abschluss noch nicht gehen und kommt noch in den Genuss von drei Zugaben. Als erstes präsentiert Jaroussky ein berühmtes Madrigal von Claudio Monteverdi: “Si dolce è’l tormento”. Dabei rührt Jaroussky mit seiner eindringlichen Interpretation regelrecht zu Tränen. Bei den weiteren beiden Zugaben greift Jaroussky auf eine Oper Cavallis zurück, von der bereits im offiziellen Programm eine Arie zu hören war: La virtù de’ strali d’Amore. Mit der ersten Arie beschreibt er sein eigenes Lebensgefühl dieses Abends: “Alcun più di me felice non è” (“Niemand ist glücklicher als ich”). Wer mag das bei diesem Jubel auch anzweifeln? Danach verabschiedet er sich mit einer Beschwerde des Liebesgottes, der zwar selbst andere gerne mit dem Liebespfeil verletzt, aber nicht begeistert davon ist, sich selbst zu verlieben: “Che pensi, mio core?” Wie der Liebesgott nach diesem Auftritt wieder in die Lüfte entschwebt, verabschiedet sich Jaroussky mit dem Ensemble Artaserse unter stehenden Ovationen von dem restlos begeisterten Publikum. […]

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2016-01-22 featured press

Online Musik Magazin – Liebeswirren mit großartiger Komik

2016-01-22, Online Musik Magazin, by Thomas Molke

Eigentlich hatte man sich in der beliebten Konzertreihe Alte Musik bei Kerzenschein auf ein Wiedersehen mit Philippe Jaroussky in der Philharmonie Essen gefreut, der dort im Rahmen seiner Tournee mit der kanadischen Sopranistin Karina Gauvin, mit der er bereits in der letzten Spielzeit Agostino Steffanis Oper Niobe, regina di Tebe wieder ins Bewusstsein der Konzertbesucher gebracht hat, nun Händels recht unbekannte Oper Partenope konzertant präsentieren sollte. Doch aufgrund des Todes seines Vaters hat Jaroussky die Tournee kurzfristig abgesagt. Wer nun aus diesem Grund seine gekauften Karten zurückgegeben hat, verpasste an diesem Abend nicht nur ein freundliches Grußwort, in dem Jaroussky sich schriftlich bei seinen zahlreichen Fans entschuldigte und um Verständnis für seine Entscheidung bat, verbunden mit dem Wunsch und dem Versprechen, bald wieder in der Philharmonie aufzutreten. Auch Lawrence Zazzo, der kurzfristig für Jaroussky eingesprungen war, erwies sich als würdiger Vertreter, der auch bei den Jaroussky-Anhängern keine Wünsche offen ließ.

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2010-11-15 featured press

Online Musik Magazin – Engelsgleich und teuflisch gut

2010-11 (ca. 15.), Online Musk Magazin, by Christoph Wurzel

“Den dramatischen Rache- und Hass-Arien gab Jaroussky packenden Drive und fesselnde Attacke („Non temer vasallo indegno“ aus Temistocle), mit inniger Empfindung gestaltete er die anrührende Arie „Misero pargoletto“ aus Demofoonte, mit einem betörenden messa di voce bei dem Wort „misero“; lupenrein seine Verzierungen in der Gleichnisarie vom erfahrenen Steuermann aus Ifigenia, bei deren wiegender Melodik er von der Solovioline einfühlsam begleitet wurde. Überhaupt war Concerto Köln ein idealer, weil nuancenreicher Orchesterpartner für diesen exzeptionellen Sänger mit seidenweicher Stimme. “

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