2016-01-01 featured press

Operalounge.de – Musikalisches in allen Räumen – Berlin: Repertoire, Concerts & Fringe

Ob eine Absicht im Spiele war, im Berliner Konzerthaus ein ernstes Passionsprogramm anzusetzen, während auf dem Vorplatz der Weihnachtsmarkt gute Laune verbreitete, bleibt unklar. Der Star des AbendsPhilippe Jaroussky fegte derlei Gegensätze durch Kunst und Charme hinweg. „Der kann alles singen. Hauptsache er singt“, sagte eine Frau in den Gängen. Recht hat sie. Berlin liebt diesen Sänger. Er liebt Berlin, wie er in Interviews immer wieder bekundet. Ihm nimmt man das ab. […]

Mit der Arie “Schlummert ein, ihr matten Augen”  ließ er alles vergessen – dass bald fröhliche Weihnachten ist, dass vor der Tür der Rummel tobt. Das Publikum im voll besetzten großen Saal des Konzerthauses war wie erstarrt. Selbst das Kind, das den Abend über auf dem Schoß seines Vaters herumgerutscht war, hielt plötzlich inne. Solche Momente sind ein Glücksfall.

Source/Read more: [x]

2015-12-14 featured press

Berliner Morgenpost – Philippe Jaroussky: Schwach gestartet, starkes Finish

2015-12-14, Berliner Morgenpost, by Felix Stephan

In der ersten Konzerthälfte triumphiert seine Passionskantate “Der am Ölberg zagende Jesus” sogar über Bachs “Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust” BWV 170. Doch das hat vor allem interpretatorische Gründe: Jaroussky, der an diesem Abend vom Freiburger Barockorchester begleitet wird, braucht eine Weile, bis er zu großer Form und zu seinem betörend feinen Legato findet. Auch das Originalklang-Ensemble erwischt nicht den besten Start. Solide routiniert klingen die Musiker in der Bach-Kantate zunächst, mit üppig auffahrender Basso-continuo-Gruppe. Ein hochvirtuoser Organist und eine erdig warme Solo-Oboe-d’amore lenken mitunter von Jaroussky ab.

Source/Read more: [x]

2015-12-11_02 featured press

rbb – Konzerthaus Berlin: Freiburger Barockorchester und Philippe Jaroussky

2015-12-11, rbb, by Andreas Göbel

Fr 11.12.2015

Bühne

Konzerthaus Berlin: Freiburger Barockorchester und Philippe Jaroussky

Ein ungewöhnliches Debüt: Der Countertenor Philippe Jaroussky, derzeit Artist in Residence am Konzerthaus Berlin, singt zum ersten Mal in deutscher Sprache – und wählt dafür gleich einige der schwersten Barockkantaten. Ein Anfang ist gemacht, aber man spürt noch die Anstrengung.

Bewertung: annehmbar

Philippe Jaroussky hat gerade in Berlin unzählige Fans, ebenso wie das Freiburger Barockorchester. Das Ergebnis: Der Große Saal des Konzerthauses war nicht nur bis auf den letzten Platz gefüllt, sondern man musste auch noch den Mittelgang im Parkett mit Stühlen zustellen.

Das ist insofern bemerkenswert, als man sich kein unpassenderes Programm für diese Jahreszeit hätte ausdenken können. Während vor dem Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt ein riesiger Weihnachtsmarkt mehr als gut besucht ist, singt Jaroussky Passionskantaten und Kantaten, in denen es überall um den Tod geht – mit Sätzen wie “Ich freue mich auf meinen Tod” – oder “Mich ekelt mehr zu leben”.

size=512x288

Philippe Jaroussky © Carsten Kampf

Die Untiefen der barocken deutschen Sprache

Die deutsche Aussprache hat Philippe Jaroussky insgesamt gut gemeistert. Nur bei gemeinen Konsonantenhäufungen oder schnellem singen, war es noch etwas unscharf, aber insgesamt war seine Diktion von erstaunlicher Klarheit.

Man darf ja nicht vergessen: Das barocke Deutsch klingt aus heutiger Sicht ein wenig verschwurbelt. Wer sagt heute noch: “Die Unschuld wird erwürget von den Sündern”?! Und das alles muss Jaroussky nicht nur sprechen, sondern auch noch verständlich singen. Klar: Man merkt noch die Anstrengung, aber ein guter Anfang ist gemacht.

Wenig Koloraturen

Stilistisch muss sich Philippe Jaroussky noch mehr an dieses für ihn neue Repertoire gewöhnen. Er ist ein Sänger, der sein Herz auf seinen Stimmbändern trägt, der brilliert, wenn er den Affekt jeder Arie auskostet. Bei den barocken Kantaten von Bach und Telemann ist das nicht immer so ganz einfach. Da geht es zwar eindeutig um Themen wie Trauer, Tod, Schuld oder Sehnsucht nach Erlösung, aber es gibt dort viel mehr Zwischenstufen.

Dass man hier mit stimmlicher Akrobatik nicht weiterkommt, weiß Jaroussky, aber das alles ist für ihn noch zu neu. Er muss noch zu sehr nachdenken und alles zusammensetzen. Da sind oft die Koloraturen verwischt, der Ansatz wirkt verkrampft. Vergleicht man das etwa mit dem in diesem Bereich erfahrenen Andreas Scholl, hört man dort eine viel größere Geschmeidigkeit und natürlich Intensität. Vielleicht war es auch nicht geschickt, dass sich Jaroussky gleich zwei der schwersten Solokantaten von Bach ausgesucht hat.

Nicht mehr von dieser Welt

Dennoch hat Philippe Jaroussky bewiesen, dass er im Ansatz auf dem richtigen Weg ist. In einer der Telemann-Kantaten wird der Solist gewissermaßen zum Pfarrer, der seiner Gemeinde die Leviten liest und ihr vorhält, dass Jesus nur deswegen leider und sterben musste, weil alle so viele Sünden begehen. Hier bekommt die Darstellung Charakter.

Und in einer der schönsten Bach-Arien, „Schlummert ein, ihr matten Augen“, findet der Countertenor zu einem Pianissimo, das schon nicht mehr von dieser Welt ist und den Grundcharakter dieser Musik auf wundersame Weise einfängt.

Die Oboe als Sängerin

Das Freiburger Barockorchester hat mit diesem Repertoire sehr viel mehr Erfahrung und spielt seine Routine aus, aber auch die Musiker sind etwas vorsichtig, und das ist mehr als verständlich: Wenn man merkt, dass der Solist noch etwas unsicher ist, hält man sich ebenfalls zurück, und Philippe Jaroussky kann glücklich sein, mit welcher Umsichtigkeit er hier begleitet wurde.

Zu den unbestreitbaren Höhepunkten des Abends gehörten aber die Oboenpartien. Die Solo-Oboe ist in der ersten Arie der Bach-Kantate „Ich habe genug“ gleichberechtigte Partnerin der Singstimme, und das hat die Solooboistin des Freiburger Barockorchesters mit einer zu Herzen gehenden Intensität unter Beweis gestellt. Nicht nur hier wurde wieder einmal deutlich, welch wunderbare Solisten das Ensemble in seinen Reihen hat.

Kurz: Das Projekt hat durchaus Potenzial, aber man hat gemeinsam noch einen ziemlichen Weg vor sich.

Andreas Göbel, kulturradio

Source/Read more: [x]

2015-12-11 featured press

Der Tagesspiegel – Vergnügte Seelenlust

2015-12-11, Der Tagesspiegel, by Sybill Mahlke

Die „Schlummerarie“, die zu den faszinierendsten Kompositionen Bachs zählt, klingt dann in der Tat wie ein Lied vom Himmel, bevor wiederum barocke Frömmigkeit triumphiert: „Ich freue mich auf meinen Tod“. Und belebte Sechzehntel tanzen aus Jarousskys kostbarer Kehle.

 Source/Read more: [x]
2015-12-10 featured press

Télévision régionale de la Vallée de Joux – Le concert de Philippe Jaroussky

2015-12-10, Télévision régionale de la Vallée de Joux

Source/Read more/Watch video: [x]

2015-11-12_02 featured press

Operaplus – Nádech snového a neskutečného. Jaroussky překračuje hranice všemi směry

2015-11-12, Operaplus, by Svatava Barančicová
VATAVA BARANČICOVÁ

Celý večer měl nádech něčeho snového, neskutečného – jemná a hravá francouzské hudba podbarvená kultivovaným klavírem proudila ve dvou dlouhých blocích písní bez přerušování a potlesků a uklánění. I Jarousskyho hlas zní neskutečně – ve vyšších polohách má dokonalou ženskou barvu a lze se do něj zaposlouchat a nechat unášet s melodií. Pak má ale poněkud ostřejší tóny v přechodovém rejstříku do nižších poloh, a tam si uvědomíte, že se jedná o kontratenor se všemi klady a zápory, jež to nese. K těm patří i méně zajímavá barevnost v nižších polohách a omezená dynamika. Zajímavé je, že Jarousskyho vlastní hlas není nijak vysoký, původně je barytonista, ani ne tenor.

Source/Read more/See pictures: [x]

2015-11-10_02 featured press

Bachtrack – A profoundly impressive Theodora from Les Arts Florissants in Amsterdam

2015-11-05, Bachtrack, by Olga de Kort

Handel’s characters found their excellent performers in Katherine Watson, Philippe Jaroussky, Krešimir Špicer and Stéphanie d’Oustrac. The pure voice of Watson is full of beauty and inner persuasion. In her duets with Didymus it blended beautifully with the tones of Jaroussky. D’Oustrac set up a forthright Irene, while Špicer portrayed a compassionate Septimus.

Source/Read more: [x]

2015-11-12 featured press

de Volkskrant – William Christie ontlokt veerkracht, stuwing, kleur en eendracht – Translation

2015-11-11, de Volkskrant, by Frits Van Der Waa

Please scroll down for an English translation

Alle vijf zangers, voorop sopraan Katherine Watson en countertenor Philippe Jaroussky, leverden geweldige prestaties, op de voet gevolgd door de mooie donkere mezzo Stéphanie d’Oustrac, tenor Kresimir Spicer en bas Callum Thorpe. En de spil was, in alle bescheidenheid, de intussen 70-jarige éminence grise van de barokmuziek, dirigent William Christie, die zijn equipe veerkracht , stuwing, kleur en hartverwarmende eendracht ontlokte.

~

All five singers, first of all soprano Katherine Watson and countertenor Philippe Jaroussky, delivered a great performance, closely followed by the beautiful dark mezzo Stéphanie d’Oustrac, tenor Kresimir Spicer and bass Callum Thorpe. And pivotal in all modesty was the now 70-year-old eminence grise of Baroque music, conductor William Christie, who elicited resilience, trim, color and heart-warming unity from his team.

Source/Read more: [x]

~~

Translation to English, by MVK

Disclaimer: We believe the publication of this translation serves the purpose of “fair use”, for discussion and study. If you have any concerns about this being published, please drop us a note and we will take it offline immediately. No infringement of copyright is intended.

William Christie elicits elasticity, trim, color and harmony from his team

All five singers in Handel’s Theodora deliver great performances. The performance of Les Arts Florissants has an enjoyable easiness about it.

At a concert performance of an opera it does not happen that the choir joins a party scene and loosely runs across the stage. However, on Saturday at the Concertgebouw, it happened when all the singers were in front instead of neatly behind the orchestra. 

All five soloists delivered a great performance

That’s only possible if you know the music by heart. Having sung played it several times in staged performances before, the singers of Les Arts Florissants know the music of Handel’s. Therefore everyone felt completely at home in his role, which resulted in a performance that had a pleasant easiness about it. Incidentally, in Händel’s time, such an oratorio was performed on stage; the musical difference to an ordinary opera lies mainly in the name of the beast.

Theodora is not really exciting. The story is about the early Christians persecuted by the Romans. The contrasts in the first act are effective: the Romans are being accompanied by trumpets and timpani, while the Christians who renounce the world are drawn in sparse, sometimes monophonic lines. Eventually the pace slows down, the contrasts blurs and the result is a more average Händel – which still is not bad, especially in the choral passages.

All five singers, first of all soprano Katherine Watson and countertenor Philippe Jaroussky, delivered a great performance, closely followed by the beautiful dark mezzo Stéphanie d’Oustrac, tenor Kresimir Spicer and bass Callum Thorpe. And pivotal in all modesty was the now 70-year-old eminence grise of Baroque music, conductor William Christie, who elicited resilience, trim, color and heart-warming unity from his team.

Theodora G. F. Handel, by Les Arts Florissants conducted by William Christie. Seen: 7/11, Concertgebouw, Amsterdam.

Source/Read more: [x]

 

2015-11-07 featured press

Place de l’Opera – Christie opent de hemel in Theodora

2015-11-07, Place de l’Opera, by Jordi Kooiman

Haar geliefde Didymus kreeg in Philippe Jaroussky een voortreffelijke vertolker. Deze countertenor laat het nooit afweten: met die unieke klankrijkdom in zijn stem en zijn voorbeeldige muzikaliteit weet hij iedere keer weer je hart binnen te dringen.

 

Source/Read more: [x]

2015-11-02 featured press

Parterre – martyr system

2015-11-02, Parterre,  by Christopher Corwin

At this best, Jaroussky can still be fiercely moving but much of his music on Saturday seemed to lie awkwardly for his high countertenor, repeatedly pushing him into his weaker middle and lower registers. He also suffered more than anyone from the cuts that denied him the opportunity to carefully build his arias through their intended ABA progression. His—and Watson’s—finest moment came at the end in the transporting “Streams of pleasure” where the doomed lovers anticipate their imminent doom in music of ravishing sensuality.

 

Source/Read more: [x]